"Wir töten Tiere, als wären wir in der Lage, uns von Leichen zu ernähren. Aus unseren Flüssen, Seen und Meeren machen wir Jauchegruben unserer bleiernen Leblosigkeit. Wir plündern unsere Wälder und brennen sie nieder, und danach versuchen wir herauszubekommen, warum sich die vergewaltigte Erde unter uns in eine trockene Wüste verwandelt. Wir schänden unsere Gebirge und füllen unsere Taschen mit den Produkten ihrer schimmernden Erze. Wir verpesten unsere Luft. [...] Wir haben versucht, die ureigensten Rhythmen des Lebensprozesses zu mechanisieren, zu kontrollieren und einzudämmen und haben die Bäuche unserer Frauen in Gräber verwandelt. ..."
(aus: Mumia Abu-Jamal "Eine Religion des Lebens")

 
 
 
 

Diese Zeilen entstanden in der staatlichen Vollzugsanstalt Huntingdon - einem von vielen Todestrakten der USA. Gedanken eines Gefangen, der mittlerweile zum Sinnbild im Kampf gegen die Todesstrafe geworden ist: Mumia Abu-Jamal

Mit Hilfe seiner Artikel und Essays blickte die Öffentlichkeit zum ersten mal in die Schlunde der staatlichen Todesmaschinerien.

Mumia Abu-Jamal, Mitbegründer der Ortsgruppe der Black Panther Party in Pittsburgh und deren aktives Mitglied, wurde schon in seiner Jugend vom FBI überwacht und verfolgt. In späteren Jahren erklärte man ihn aufgrund seiner politischen Aktivitäten und journalistischen Tätigkeiten zum Staatsfeind der USA. Zu oft schien er mit dem Rassismus in der US-amerikanischen Gesellschaft und anderen westlich- christlichen Nationen ins Gericht gezogen zu sein. Seine politische Tätigkeit sollte ihn letztendlich selbst vor den Richterstuhl bringen. Die "Stimme der Stimmlosen", wie Mumia wegen seines anhaltenden Einsatzes für Unterdrückte und Unterprivilegierte genannt wird, wurde zum Opfer eines Kreuzzugs, der ihn zum schweigen bringen sollte. Seit dem Gerichtsverfahren, in dem Mumia zum Tode verurteilt wurde - ein Verfahren, das bar von Rechtsstaatlichkeit, durchdrungen war von Rassismus durch Justiz und Gesellschaft - sind nun schon über 20 Jahre vergangen. Noch immer sitzt er in einer Zelle in den USA. Im Laufe der Jahre kamen, trotz der massiven Behinderungen der Aufschlüsselung des Falles von Seiten der staatlichen Behörden, mehr und mehr eindeutige Beweise für seine Unschuld an das Licht.

Mumia wird immer noch gefangen gehalten und nur durch großen Druck von außen konnten Hinrichtungsbefehle abgewendet werden. Seiner teuren Freiheit ist er weiterhin beraubt durch ein Strafjustizsystem, das eher nach Privilegien, Reichtum, Macht, sozialem Status und der Rasse richtet, als nach Gerechtigkeit. "Jeder erhält nur die Verteidigung die er sich leisten kann und die ihm zugestanden wird", wie der Fall Mumia Abu-Jamal beweißt. Im Dezember 2001 gestand man ein, dass die Gerichtsverhandlungen gegen Mumia nicht rechtstaatlichen Maßstäben entsprachen und hob die Todesstrafe gegen ihn auf, ohne ihn jedoch endgültig in Freiheit zu entlassen.

 
     
 

morbid phrase fordert die sofortige sofortige Freilassung Mumia Abu-Jamals und aller politischen Gefangenen
sowie die Abschaffung der Todesstrafe - weltweit

 
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ausführlichere Informationen, Aufsätze, Bilder etc. unter:
www.mumia.de
www.freedom-now.de